<< Zurück

Vom Losrennen und Stehenbleiben

Editorial

Da bin ich gerade eben noch vor dem Christbaum gesessen und auf einmal haben wir schon Februar. Für mich zählt der Jänner zu einem der Monate, die gefühlt nur zwei Wochen haben. Wobei mir das eigentlich gar nicht so unrecht ist. Denn zumindest in Wien ist der Jänner ganz bestimmt nicht mein Lieblingsmonat. Da versuche ich meistens, ein bisschen wegzukommen.

Genau das habe ich gedacht, als ich mir im vergangenen Herbst meinen Urlaub gebucht habe. Ich wollte raus, ich wollte weg – am besten weit. Am besten mit einem sehr anderen Programm, als ich es sonst habe. Zum Abschalten, runterkommen, und so weiter. Letztlich war ich drei Wochen in westlichsten Indonesien unterwegs. Und habe am dritten Tag des Urlaubes gedacht: Mist – ich brauche kein Abenteuer. Tapetenwechsel. Thrill. Ich brauche Ruhe, Frieden, eine Couch, eine Sauna... Naja, da war es zu spät. Damals im Herbst, da hatte mich mein Bedürfnis nach Urlaub übermannt – und ich habe, ohne viel nachzudenken, einen Urlaub gebucht. Den ich tatsächlich so, jetzt, in dieser Form doch gar nicht wollte. Kennst du das aus deinem Leben? Aus deinen Projekten? Da kommt einem ein Gedanke. Und ohne viel nachzudenken rennt man los. Warum mache ich das eigentlich? Weil ich wegrenne? Eine Veränderung suche – den aktuellen Zustand partout nicht akzeptieren kann? Weil die Idee so gut erscheint? Und mir die Vorstellung, sie zu verwirklichen, einfach zu gut gefällt? Weil ich denke, ich müsste schnell sein? Weil es vielleicht die Firmenkultur so vorsieht? Oder ich einen starken inneren „sei schnell“ Antreiber habe? Weil man es sich erwartet? Weil der Auftraggeber oder Kunde es verlangt? Weil ich kann? Weil nichts mich davon abhält? Wie bei meinem Urlaub kann es halt auch bei Projekten passieren, dass ich losrenne – egal aus welchem Grund. Und dass ich in die falsche Richtung renne. Auf das falsche Ziel zu. Oder dass ich alleine renne – das Team hinter mir lasse. Dass ich vor lauter Rennen einen Tunnelblick bekomme – und mich nur mehr auf einen kleinen Ausschnitt des Geschehens konzentriere. Dass ich dann irgendwann ankomme. Womöglich alleine dastehe. Und nicht dort bin, wo wir eigentlich sein sollte. In Projekten ebenso wie in unserem Leben ist es manchmal wohl besser, statt loszurennen das komplette Gegenteil zu tun: Einmal mal ganz stehenzubleiben.   *** Leadership in den Strömungen der VUCA-Welt PMI Forum-Event am 16.3. – Jetzt anmelden! "Beständig ist nur der Wandel." mahnte schon Heraklit. Doch jetzt unterliegt selbst der Wandel einem Wandel: vom continous zum disruptive Change. Trendforscher sprechen von der VUCA-Welt, die durch ausgeprägte Volatilität d.h. große Schwankungen, viel Unsicherheit, hohen Grad an Komplexität/Complexity und Ambiguitäten d.h. Widersprüchlichkeiten gekennzeichnet ist. Das braucht eine Haltung der "erfahrenen AnfängerInnen", die bereit sind - ausgestattet mit den Erfahrungsschätzen des bisherigen Schaffens - sich immer wieder neu auf Situationen einzustellen. Jetzt anmelden! Link:   https://www.pmi-austria.org/events/eventkalender/487

Suche

Archiv

Thank you for completing our survey!

Click below to view Eric's presentation and other items related to Office 365 and Project Online!

Presentation