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Studie: Digital beraten

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Eine qualitative Analyse von Beratungstätigkeiten während der Corona-Pandemie und möglicher Induktionen für die Zukunft

Aus zwölf qualitativen Interviews mit Berater*innen, die im Sommer 2021 durchgeführt wurden, einer Literaturrecherche sowie Theorieanalysen hat sich ein Bild ergeben, wie Beratung in Zukunft aussehen kann. Wie der BDU-Geschäftsklimaindex und auch die Interviewpartner*innen vermuten, wird die Branche die Pandemie und den Rückgang der Nachfrage gut verkraften. Auch in Zukunft wird dieses Feld für einen großen Umsatz verantwortlich sein. Dennoch werden Veränderungen sowohl in den Themen als auch im Arbeitsalltag erwartet. Die Nachfrage nach spezifischen Berater*innen wird steigen und generalistische Themen werden weniger bedeutend. Damit einhergehend werden weniger große, langfristige Projekte, sondern vermehrt kurzfristige Konzepte nachgefragt. Voraussichtlich werden die Tätigkeiten auch nach dem Ende der Pandemie in einem hybriden Setting bleiben. Dabei setzen sich Projekte aus remote Zeiträumen und in Person-Phasen zusammen. Auch wenn einigen der Interviewpartner*innen Beratung in Person mehr Spaß macht, ihnen die zwischenmenschlichen Interaktionen fehlen und tendenziell vermehrt Missverständnisse auftreten, wird deutlich, dass die Notwendigkeit des persönlichen Kontaktes geringer ist als vermutet. Nichtsdestotrotz unterscheiden sich die beiden Arten der Beratung. Die Methoden und Vorgehensweisen, die sich in Person bewährt haben, können nicht eins zu eins in den digitalen Raum übernommen werden, sondern müssen adaptiert werden. Vor allem Fachberatung beziehungsweise Projekte mit einem stark inhaltlichen Fokus sind meist gut digital umsetzbar. Geht es jedoch um die Unternehmenskultur oder Teamentwicklung, treten vermehrt Schwierigkeiten in der digitalen Durchführung auf. Für die Berater*innen ist es herausfordernd, alle Ebenen der Kommunikation und Interaktion aufzunehmen und zu verstehen. Vermutlich steigt der Aufwand, der in den Beziehungsaufbau und die -pflege gesteckt werden muss, wenn ein großer Teil der Leistungen im virtuellen Raum verbleibt. In gewissem Maße grundlegend für effiziente digitale Beratung sind die technischen Voraussetzungen: Eine funktionierende Internetverbindung, Geräte sowie ein Verständnis und die Akzeptanz für die verwendeten Technologien müssen bei allen Beteiligten vorhanden sein. Im Speziellen Ganztagesworkshops sind virtuell komplex umzusetzen und werden in physischen Settings präferiert. Ebenso Ideenfindungsprozesse oder Thematiken, die sich mit Beziehungen und zwischenmenschlichen Aspekten auseinandersetzen, stoßen im Virtuellen an ihre Grenzen. Gut umsetzbar sind dagegen kürzere Einheiten in Kleingruppen, bei denen auf verschiedene Methoden zurückgegriffen wird, um die Teilnehmenden zu animieren. Mehrere dieser kurzen Sessions stellen in gewisser Weise ein Äquivalent zu einem Ganztagesworkshop dar. Diese Erkenntnisse sind in Abbildung 1 zusammengefasst.

Abbildung 1: Präferenzen der Interviewpartner*innen für remote oder in Person-Durchführung des Beratungsprozesses (eigene Darstellung in Anlehnung an Lippold 2018, S.31)

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es immer von den Kund*innen und Berater*innen, dem Thema und dem Willen der Beteiligten abhängt, wie gut ein Projekt digital durchführbar ist. Es gibt sowohl Situationen, in denen ein remote Setting Vorteile hat, als auch Gegebenheiten, in denen remote Nachtteile aufweist. Trotz allem sollte man sich bei digitalen Einheiten an Kriterien (vgl. Abbildung 2) orientieren, um Workshops so spannend wie möglich zu gestalten. Dadurch bleiben alle Beteiligten möglichst aufmerksam und können effektive Lösungen erarbeiten, auch wenn sie sich in einer nicht konzentrationsfördernden Umgebung (Home-Office) befinden.

Abbildung 2: Kriterien für remote Workshops (eigene Darstellung)

Bei Interesse an den ausführlichen Ergebnissen könnt Ihr mich gerne kontaktieren: EMail Viele Grüße, Mona Kieninger

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