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Servant Leadership

Feature
Mit dem Servierwagerl in die Zukunft. Daran (oder an etwas Ähnliches) denken manche, wenn sie sich den Begriff der „Servant Leadership“ anschauen. Von manchen zwar unterschiedlich interpretiert oder verstanden stecken durchaus Elemente drin, die es Wert ist, sich genauer anzuschauen. Mehr „Wir“ als „Ich“. Ziele, Fokus, Scope... Da kann es schon passieren, dass man die eigene Vorstellung der Dinge über das Team stellt. Die Leute im Team sind jedoch gemeinsam diejenigen, die das Produkt bauen. Also ist doch wichtiger, wie das Team die Welt sieht. Darin komme ich ja immer noch vor. Leute entwickeln. Die Entwicklung von Skills hat nicht nur den Vorteil, dass damit die Leute fachlich oder sozial noch besser im Projekt arbeiten können. Es hat auch einen Effekt auf die Motivation – und man fühlt sich wertgeschätzt. Ja das kostet Zeit und Geld. Und ja es zahlt sich aus. Anerkennung geben. Verantwortung übernehmen. Menschen brauchen Wertschätzung, die einen weniger die anderen mehr. Leistung anzuerkennen braucht nicht unbedingt viel – nur, dass ich eben dran denke. Ich, ehrlich gesagt, denke da viel zu selten dran. Es gibt jedoch auch einen Bereich, in dem die Leistung des einzelnen – und die Ergebnisse und Folgen daraus – nicht auf den Schultern desjenigen allein lasten sollten. Als Servant Leader weiß ich auch, wo ich Verantwortung übernehme – und zeige das auch. Information und Macht teilen. Sharing is caring, egal worum es geht. Ein schneller und transparenter Informationsfluss erzeugt Vertrauen. Dazu gehört für mich Offenheit, Aufrichtigkeit – und auch ein Vertrauensvorschuss. Den kann man auch „Zutrauen“ nennen, in dem einen oder anderen Sinn. Wenn ich mich entscheide, den Menschen auch Dinge zuzutrauen, erhöhe ich die Chance, dass sie es schaffen. Den Mund halten können. Je besser ich zuhöre, desto mehr werde ich vom anderen erfahren. Was er braucht, wie es ihr geht... Und: Wie ich helfen kann. Zuhören ist auch eine recht einfache Art, dem anderen zu zeigen, dass man ihn oder sie respektiert. Zuhören: Ganz bestimmt keine meiner größten Stärken. Aber kann man gottseidank lernen. Präsent-sein hat Prio. Für mich oft eine Herausforderung, wenn ich gerade mehrere Bälle zugleich jongliere – mit der einen Hand in operativen Themen drin, mit der anderen in Strategie und Business Value. Mit den Beinen im Heute, mit dem Kopf im Morgen. Doch die Wahrheit passiert gerade eben. Das Hier-und-Jetzt ist es, wo alle Wahrscheinlichkeiten in eine Realität konvergieren. Also sollte ich mich auch darauf konzentrieren können. Kleine Gesten tun einfach nur gut. Es muss nicht „groß“ sein, oder extra geplant und organisiert. Wenn ich jemandem zeige möchte, dass ich für ihn da bin. Dass ich ihre Arbeit schätze, oder ihre Art. Dass mir etwas an der Zusammenarbeit liegt, und ich mich freue, dass sie so ist, wie sie eben ist. Ein Lächeln, ein Augenzwinkern – oder ein „Danke“ kostet fast nichts. Und bedeutet manchmal fast alles.   Nunja... Stellt sich zuletzt womöglich nur mehr die Frage, inwiefern das, was hinter Servant Leadership steckt, nun tatsächlich „neu“ sei – oder einfach nur etwas darstellt, das immer schon wichtig war und halt durch neue schicke Begriffe den nötigen Fokus bekommt. Ich denke da an andere Buzz-Words, bei denen sich manche die gleiche Frage stellen (Agile zB). Die Antwort wird bei jedem und jeder von euch wahrscheinlich anders ausfallen. Aber darum geht es ja nicht unbedingt. Wichtiger ist, dass diese Elemente wesentliche Bestandteile des eigenen Führungs-Repertoires darstellen sollten – Bestandteile, wohlgemerkt. Natürlich möchte ich „auch“ Servant-Leader sein. Aber halt nicht „nur“.

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