Agile Verträge
Nachdem ich irgendwie nicht so recht in Weihnachtsstimmung kommen möchte (dürfte anscheinend an den nicht vorhandenen Punschständen liegen) und ich mir über Lockdown-Variante, Massentests, Home-Schooling, usw. nicht mehr den Kopf zerbrechen möchte („Pandemiemüdigkeit“ scheint hier der Fachbegriff meiner Selbstdiagnose zu sein), schreibe ich zur Abwechslung mal über ein Fachthema, das mir in letzter Zeit immer wieder im PM-Alltag begegnet: Agile Verträge. Agilität innerhalb einer Organisation ist schon eine Herausforderung, aber mit Lieferanten wird es nochmal spannender. Im Grunde stellt sich die Frage, wie bekannt/detailliert der Scope zu Auftragsbeginn ist. Ist der Scope nicht so weit ausdefiniert, dass ein Auftragnehmer eine halbwegs realistische Schätzung machen kann, bleibt eigentlich nur eine Rahmenvereinbarung übrig (Time&Material), wo man Sprints als Einzelaufträge abrufen kann. Sofern die User-Stories bereits vorliegen, kann mit dem Auftragnehmer auch schon zu Beginn ein Vertrag über Anzahl und Leistung (im Prinzip Teamgröße) der Sprints geschlossen werden. Soviel zur Theorie, in der Praxis sieht es meist so aus: Man wüsste gerne die konkreten Kosten, kennt aber die User-Stories nicht im Detail. Dann bleibt eigentlich nur eine Mischvariante übrig, mal mit ein paar Sprints zu starten (in der Literatur auch als Checkpointphase bezeichnet), den Scope und Velocity zu ermitteln und dann auf einen Vertrag mit def. Anzahl/Umfang der Sprints umzusteigen. Grundsätzlich hat man auch noch die Möglichkeit für Über-/Unterschreitungen der Sprints Bonus oder Pönalen zu definieren. Klingt vielleicht einfach, ist es in der Praxis aber leider nicht. Solche Verträge müssen dann immer sehr situationsspezifisch und unter enger Einbindung des Auftragnehmers (Vertrauen ist ganz wichtig!) gestaltet werden.
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