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Gute Kommunikation ist ....

Editorial

Am vergangenen Chapter Event zum Thema „Kapitalintensive Projekte“ fragte ein Teilnehmer: „Was ist eigentlich ‚gute’ Kommunikation“. Fragt mich nicht warum, aber als ich im Anschluss noch ein wenig über diese Frage nachgedacht habe, ist mir Dieter Rams eingefallen. Der gute Herr Rams hat sich zwar nicht mit Kommunikation beschäftigt, aber mit Design. Er ist quasi der John Ive der 60er. Und er hat Leitsätze entworfen. Leitsätze zu „gutem Design“.

Also mache ich hier einmal den Spaß und übersetze das, was Herr Rams zu gutem Design sagt in „gute Kommunikation“. Mal sehen, wie gut das funktioniert. „Gute Kommunikation ist innovativ.“ Das beginnt bereits beim Kommunikationsplan: Die meisten Projekte haben keinen. Allein einen einzuführen ist schon in gewisser Weise innovativ. Natürlich kann man das noch weiter spinnen – indem man die Kommunikations-Klaviatur, auf der man spielt, erweitert. Stichwort „Medien“. Hast du schon einmal ein Powerpoint mit Kommentaren versehen und als Video geteilt? „Gute Kommunikation macht Informationen brauchbar.“ Bullshit braucht keiner. Relevanz ist gefragt. Und bei meinen Meetings habe ich hoffentlich nachgedacht, wen ich dazu einlade. „Gute Kommunikation ist ästhetisch.“ Es gibt hässliche und schöne Präsentationen. Man kann Bilder einbauen – oder sie weglassen. Man kann auch einen Gestaltungs-Experten involvieren. Hast du ein schickes Key Visual für das Projekt? Oder schon mal mit jemandem von der Unternehmens-Kommunikation geplaudert? „Gute Kommunikation macht Information verständlich.“ Missverständnisse sind doch eines der ärgerlichsten Dinge überhaupt. Denn sie können Konflikte erzeugen, wo eigentlich gar keine sind. „Gute Kommunikation ist unaufdringlich.“ Wie gern hast du Spam? Fragst du das Team und andere Stakeholder, wie sie kommunizieren möchten? Oder wie es ihnen mit deiner Form der Kommunikation geht? „Gute Kommunikation ist ehrlich.“ Denn Ehrlichkeit schafft Vertrauen. Sie kann natürlich auch mal weh tun. Aber das kann man lernen, auszuhalten. Und vorleben. „Gute Kommunikation ist langlebig.“ An sich ist Kommunikation ja etwas Dynamisches. Aber biegen wir „langlebig“ doch einmal in „nachhaltig“ um. Darunter könnte man verstehen, dass sich Kommunikationsstrukturen nachhaltig positiv auf die Zusammenarbeit auswirken sollten. „Gute Kommunikation ist konsequent bis ins letzte Detail.“ Gerade bei einem Projekt kommuniziert man doch mit unterschiedlichen Menschen. Wenn man da unbedacht etwas sagt oder geschrieben kommuniziert, können schnell einmal Verwirrung  oder Missverständnisse passieren. „Gute Kommunikation ist umweltfreundlich.“ Denken wir hier doch einmal an die Projektumwelt im Sinne personeller oder organisatorischer Stakeholder. Ist doch gut, denn man „Umwelt-freundlich“ kommuniziert, nicht? „Gute Kommunikation ist so wenig Kommunikation wie möglich.“ Hmmm – that’s a tricky one. Was hat Dieter Rams gesagt? „Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.“ Was hat er wohl damit gemeint? Vielleicht dachte er an das, was man tut, wenn man sich sehr bemüht, „viel“ zu tun. Und damit ein Produkt überfrachtet. Wenn wir uns „gute Kommunikation“ als „so wenig Kommunikation wie möglich“ vorstellen, könnte man damit meinen: Nichts überfrachten und der reinen Kommunikation zu liebe tun. Man kann ja bekanntlich eh nicht „nicht kommunizieren“ – also geht es wohl nicht unbedingt ums „mehr oder weniger“, sondern um die Frage, wie durchdacht meine Kommunikation ist. Insofern erlaube ich mir, Herrn Rams um ein Statement zu ergänzen: „Gutes Design ist durchdacht.“ Gute Kommunikation auch. Liebe Grüße derweil Daniel Daniel Hendling, PMP President

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