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Doppelt hält nicht immer besser.

Editorial

Manche Kinderkrankheiten werden Unternehmen offenbar nur sehr schwer los, egal wie lange sie schon mit Projekten arbeiten. Einer der Klassiker: Es gibt zwei Projektleiter. Die Doppelspitze.

Eigentlich sollte man meinen, dass man Dinge, die immer wieder zu den gleichen unerwünschten Effekten führen, irgendwann einfach nicht mehr macht. Wie zum Beispiel, mehr als eine Person zum Projektleiter zu machen. Und doch passiert es. Warum machen wir das überhaupt? Fall eins:  Es gibt einen fachlichen und einen technischen Projektleiter. Vielleicht weil in der Vergangenheit der Techniker allein nicht ausreichend die Interessen der Fachbereiche berücksichtigt hat. Aber ist die beste Lösung, diese Schwäche durch eine zweite Person auszugleichen? Und überhaupt: Warum habe ich einen Techniker als Projektleiter genommen? Fall zwei:  Es gibt einen fachlichen und einen methodischen Projektleiter. Klingt ähnlich, ich meine aber etwas anderes. Der fachliche ist für das Thema verantwortlich - der methodische kümmert sich um das tatsächliche Management des Projektes. Riecht ganz schön nach Linie, findest du nicht? Und was ist hier mit dem Sponsor? Fall drei:  Es gibt einen Projektleiter und einen Projektleiter - der eine kümmert sich um die Entwicklung, der andere um den Rest. Vermischen wir hier vielleicht die (weiter unten liegende) Ebene des Development Lifecycles (hier ist Agile daheim - und vielleicht der Scrum Master) mit der (weiter oben liegenden) Ebene des Project Lifecycles? (mit dem wahren Projektmanager) Aufpassen! Das kann schwierig werden:
  • Integrierte Führung:  Wer sieht das Projekt in seiner Gesamtheit und integriert sämtliche Elemente des Projektmanagements (Leistungen, Qualität, Termine, Ressourcen, Kommunikation, Teamführung, Beschaffung, Stakeholder…) in ein Gesamtbild? Wahrscheinlich keiner von beiden.
  • Entscheidungen:  Wer trifft Entscheidungen, die für das gesamte Projekt sprechen? Wer repräsentiert das Projekt bei Entscheidungsträgern wie dem Sponsor, Steering Committee oder Geschäftsführung?
  • Konflikte:  Sind die Rollen nicht klar werden die eigenen Vorstellungen und Erwartungen der anderen nicht zusammenpassen. Durch diese unscharfen Strukturen sind Konflikte - womöglich versteckte - praktisch vorprogrammiert.
Besser machen. Wie kann man mit einer Situation von zwei Projektleitern besser umgehen? Auf den ersten Blick würde man vielleicht antworten: Rollen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten ganz klar definieren. Besonders ausgefuchste Projektpläne erstellen. Besonders intensiv kommunizieren. Für eine maximale Abstimmung zwischen den beiden sorgen. Ich würde hier jedoch sagen: Es einfach nicht machen. Gutes Projektmanagement, das Führen eines Teams, das Integrieren von Menschen - das geht am besten einfach aus einer Hand. Also sollte man einfach durchsetzen, dass ein Projekt einen Projektleiter hat. Oder eine Projektleiterin. Auch gut. Natürlich wird man anfangs auf Widerstand treffen. Aber mit Behutsamkeit und einer ordentlichen Portion Change Management wird man es hinbekommen. Und damit allen Beteiligten einen großen Gefallen tun.  

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