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Bitte, danke.

Editorial

Hast du schon mal jemanden um etwas gebeten. Und er oder sie haben es nicht beachtet geschweige denn gemacht? So à la „Beim linken Ohr rein – und beim rechten wieder raus“. Das ist dann ärgerlich. Aber hat sicher einen Grund. Und der bin ich vielleicht selbst.

Wenn ich mich so beobachte, dann bitte ich immer wieder Leute um etwas. Implizit – was dann logischerweise nicht immer für den anderen verständlich ist. Oder explizit. Im Zuge einer konkreten Aufforderung. Dennoch passiert es mir, dass mich der andere zwar vielleicht „akustisch“ versteht. Aber meine Bitte nicht wirklich hört. Kann es vielleicht sein, dass ich... ...eine   vage und abstrakte  Bitte geäußert habe? Dinge wie „ab sofort“, „immer“ oder „nie“ sind schwer zu greifen. „Sei bitte ab sofort pünktlich.“ als Bitte zu äußern – da bleibt womöglich zu wenig hängen. ...um ein   Bedürfnis  gebeten habe? Was genau soll man mir „geben“, wenn ich um Respekt bitte? Oder um Klarheit. Das ist umso schwerer zu greifen, wenn die andere Person mein Bedürfnis überhaupt nicht in dem Maße teilt. ...um eine   Eigenschaft  bitte? „Sei bitte nett.“ – naja, was heißt das? Eigenschaften hat man, oder eben nicht. Und: Der andere kann sich immer denken „bin ich eh“, und das Thema damit abhaken – ohne dass ich bekomme, was ich brauche. ...gesagt habe, was ich   „nicht“  will? Eigentlich sollten wir schon bei unseren Kindern gelernt haben, dass eine Aufforderung nach etwas, das „nicht“ passieren soll, zugleich eine Erlaubnis ist, „alles andere“ natürlich weiterhin tun zu dürfen. Und wenn ich mir das genau überlege, dann mache ich mit meinen Bitten nicht nur den einen oder anderen dieser „Fehler“ – ich kombiniere sie sogar auch noch. Eieiei. Was kann ich also tun? Konkret  beschreiben, was ich will – idealerweise mit einer Begründung, aus welchem Bedürfnis heraus ich die Bitte äußere. Um etwas   Machbares  bitten. Kann der andere wirklich leisten und tun, was ich mir wünsche (dazu gehört auch: Will er es auch?), ist die Chance höher, dass er es auch tut. Mich auf das   Jetzt  (oder „Jetzt-gleich“) beziehen. So wenig eine „das nächste Mal wenn...“-Bitte dem anderen hilft, sich vorzustellen (und sich zu merken), was ich meine, so gut wird ein „jetzt“ oder „heute Nachmittag um 16 Uhr“ verstanden werden. Auf ein   „Nein“  gefasst sein. Letztlich ist es die Entscheidung des anderen, ob und wie er auf meine Bitte reagiert. Kommt ein „Nein“ retour (vielleicht auch nur körpersprachlich), ist das keine Beendigung des Dialoges – sondern eine Einladung, sich weiter zu unterhalten. Eine Bitte ist keine Einbahnstraße sondern Teil eines Dialoges. Wenn du also auch darauf achtest, was beim anderen angekommen ist, und den Dialog wirklich zu Ende führst (siehe „Aktives Zuhören“), desto besser werden deine Bitten gehört werden. Und die des anderen ebenso. (Autor: Daniel Hendling, President PMI Austria Chapter)  

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