Februar 20 2017 at 05:16AM
Aus Fehlern wird man gscheit.
Manch aufmerksamem Leser und aufmerksamer Leserin ist bei unserem vergangenen Newsletter vielleicht etwas aufgefallen. Zum Beispiel, dass wir dem lieben Markus Kratochvil einen lustigen neuen Namen verliehen haben. Noch mehr ist uns selbst aufgefallen: Wir hatten nicht alles drin, was wir drin haben wollten. Leider, ganz ohne Absicht, haben wir den Newsletter ausgeschickt, als er noch in der Entstehung war. Und uns darüber geärgert. Über so einen dummen Fehler.
Was ist eigentlich ein Fehler? Jedenfalls ist es wohl etwas, das anders passiert, als du es dir wünschst. Oder noch schlimmer: Etwas, von dem du nicht willst, dass es passiert.
Verstehen wir alle unter Fehlern das gleiche? Wohl kaum. Spätestens wenn man sich die unterschiedliche Art der Menschen anschaut, mit Fehlern umgehen, kann man sich denken, dass wir dazu offenbar auch eine unterschiedliche Haltung haben. Es hat also schon etwas mit jedem einzelnen zu tun. Wie man sich fühlt, wenn man einen "Fehler gemacht hat". Und was man daraufhin tut.
Ich für meinen Teil fühle mich manchmal ungut, wenn ich einen Fehler gemacht habe. Ich ärgere mich. Und wenn ich weiter hinter dieses Gefühl schaue, entdecke ich meistens andere Gefühle - ich bin traurig und schäme mich. Oder ich sehe eine Schuld bei mir.
Weißt du eigentlich, wie das Gefühl von Scham entsteht? Scham empfindest du, wenn du die Bedürfnisse eines anderen Menschen verletzt und befürchtest, dass sich dieser Mensch in Folge von dir abwendet. Die Denkmuster dahinter kommen aus unserer frühen Kindheit - wenn wir uns verhalten, wie wir eben sind, und damit anderen Menschen manchmal keine Freude bereiten.
Das Gefühl, welches wir haben, wenn wir einen "Fehler" gemacht haben, hat also in erster Linie mit uns selbst etwas zu tun. Mit der Art, wie wir darüber denken. Und das gute ist: Wir können gottseidank steuern, wie wir über etwas denken. Es fällt einem vielleicht manchmal nicht leicht, aber es geht. Wir können zum Beispiel sagen: Schauen wir uns den Fehler doch einfach einmal an, gerade aus Fehler lernen wir doch am meisten.
Und wenn wir ihn anschauen, vergessen wir nicht auf ein Augenzwinkern.